Workshop Birkenrinde verarbeiten (Bau einer Brotdose)

195,00 

Was uns heute Kunststoff ist, war den Menschen seit Jahrtausenden die Birkenrinde. In Gefäßen aus Birkenrinde halten Lebensmittel besonders lang ihr Aroma und ihre Frische. Das machten sich frühere Kulturen schon seit Alters her zu Nutze.

Datum: 29. und 30. August 2015
Kursdauer: 9:00 bis 18:00 (inkl. Mittagspause)
Ort: MAMUZ Museum, Schloss Asparn/Zaya, Schlossgasse 1 (bei Wien)
Leitung: Tim Mergelsberg
Kursgebühr zuzüglich Material (ca 60,- €).
Ausrichter: MAMUZ Museumszentrum Betriebs GmbH
Qualifikation: Keine.

Beschreibung

Kursziel

Auf einem Zwei-Tages-Workshop werden wir eine Brotdose aus Birkenrinde, bauen. Hierbei werden alle Kniffe und Tricks, Techniken und altes Wissen vermittelt, so dass jeder ein wertvolles Werkstück nach Hause nehmen kann, das rein durch Steckverbindungen ohne Leime oder Fremdmaterialien auskommt. Während der Arbeit werden die Teilnehmer alle relevanten Arbeitsschritte und Techniken, die für die flächige Verarbeitung der Birkenrinde notwendig sind, kennenlernen und selbst anwenden. Dabei lernen sie sowohl spezielles Werkzeug anzuwenden, als auch mit den Werkzeugen, die jedem Kursteilnehmer daheim zur Verfügung stehen, alle Arbeitsschritte auszuführen.

Kursinhalt

Bei dem Kurs wird Basiswissen zur flächigen Verarbeitung von Birkenrinde vermittelt und unterschiedliche Verarbeitungstechniken erlernt. Vertiefend wird anhand einer ovalen Brotdose gezeigt, wie die nordischen Völker seit Jahrhunderten die Rinde gänzlich ohne Leim zu praktischen und schönen Gefäßen verarbeiten.

Historischer Hintergrund

Was heute der Kunststoff ist, war für die alten Völker die Birkenrinde: Ein Material mit nahezu unerschöpflichen Möglichkeiten. Traditionell werden nicht nur Medikamente und Seifen, Kanus und Messergriffe aus der Birkenrinde gefertigt, das goldene Material wird auch zu Gefäßen und Vorratsdosen verarbeitet. Dabei wird die lederartige Rinde durch Näh- und Stecktechniken zu Gefäßen, Rucksäcken und Körben geformt.

Weitere Informationen und das Buchen des Kurses ist auch hier möglich.

Bewertungen

Es gibt noch keine Bewertungen.

Schreibe die erste Bewertung für „Workshop Birkenrinde verarbeiten (Bau einer Brotdose)“

Fragen & Antworten rund um Birkenrindendosen

    Die Dose aus Birkenrinde ist klassisch rund und sehr dekorativ. Sie eignet sich besonders gut zum Servieren von Brotscheiben und Kleingebäck in der Tischmitte. Dabei fasst sie etwa einen kleinen runden Laib Brot oder etwas Gebäck. Nach dem Essen einfach Deckel verschließen, in die Küche stellen – und schon ist dein Brot und Gebäck perfekt gelagert.

    Dein gutes Brot bleibt lange frisch, weil die natürliche Birkenrinde

    • von selbst den Feuchtigkeitshaushalt regelt und
    • Schimmelbildung so vorgebeugt wird.

    Die Rinde wird im Frühsommer von lebenden, vorwiegend alten Bäumen geerntet. Dabei wird das Kambium nicht verletzt und der Baum kann weiterleben. Dennoch kann es vorkommen, dass er vor dem Ausbilden einer neuen Rinde von Schädlingen oder Pilzen befallen wird und dann über die Jahre abstirbt. Dann bereichert er aber als Totholz die weitgehend naturbelassene Taiga und macht Platz für höherwertige Arten und junge Bäume. Das entspricht dem natürlichen Vegetationswechsel. Wie auch die Holzernte, ist auch die Rindennutzung natürlich ein Eingriff in den Nutzwald. Da hier schonend einzelne Bäume im Mischwaldbestand genutzt werden, ist das ökologisch nicht problematisch.

    • Die Dosen können feucht ausgewischt, aber auch unter dem Wasserhahn ausgespült werden, wenn man sie danach gut trocknen lässt
    • Man kann die Brotdosen auswaschen, auch mit Essigwasser und anschließend etwa eine halbe Stunde bei ca. 60°C in den Backofen stellen. Das tötet etwaige Schimmelsporen ab und die Dose kann wie zuvor verwendet werden. Um Schimmelbildung vorzubeugen, empfehlen wir unsere Gitter aus Zirbelholz. Zu jeder gekauften Dose legen wir Pflegehinweise bei.
    • In der Regel nehmen die Dosen das Aroma der gelagerten Lebensmittel an, nicht umgekehrt. Nur bei sehr langer Lagerung geruchsarmer Lebensmittel kann sich das auf den Geschmack auswirken.
    • Keine weitere Pflege ist nötig, das Einreiben mit Öl wird ausdrücklich nicht empfohlen.
    • Das verwendete Material der gänzlich unbehandelten, nachhaltig produzierten Gefäße besteht aus der äußersten Schicht der Birkenrinde, die wir weiß kennen. Im Frühsommer, wenn die Säfte in den Baum steigen, kann man die Rinde gut anschlitzen. Die weiße Schicht wird abgezogen, die Innenseite ist goldgelb; diese wird zur handwerklichen Weiterverarbeitung genutzt, weil sie robuster und langlebiger ist als die Außenseite.
    • Alle Gefäße sind in Handarbeit hergestellt und Unikate.

    Sie sind:

    • antiseptisch (Schimmelbildung kann verhindert werden)
    • wasserdicht und robust (dadurch abwaschbar)
    • aromadicht, lichtundurchlässig
    • mottensicher (Zirbelkieferholz)
    • bruchsicher,  dichter Verschluss, rieselsicher
    • leicht
    • pH-hautneutral, weich und samtig wie Leder

    Alle trockenen Lebensmittel, z. B.:

    • Tee, Kaffee (die Dosen sind aromadicht), Kräuter, Gewürze, Müsli & Mehl (rieselsicher), Nüsse, Linsen, getrocknete Pilze
    • Brot, Gebäck, Kuchen
    • Wir beziehen diese Dosen von Familienbetrieben in Sibirien (Unweit der Stadt Tomsk), Tim Mergelsberg, der Gründer und Geschäftsführer von sagaan, hat selbst in der Region gelebt und ist gewöhnlich einmal jährlich vor Ort.
    • Wir legen großen Wert auf ein gutes soziales Miteinander und eine faire Bezahlung. So hat sagaan z.B. einer Familie den Kauf ihres Hauses als Wohn- und Werkstätte vorfinanziert.
    • Wir achten auf vegane, ökologische und sozial-faire Herstellungsprozesse. In der gesamten Produktionskette kommen keine Chemikalien zum Einsatz. Vielmehr setzen wir auf Steck- und Nähtechniken. Nur bei einzelnen Produkten der besonders aromadichten Serie Taiga, wird inwendig etwas Holzleim verwendet.